Immer mehr Autofahrer in Deutschland entscheiden sich für den Kauf eines Elektroautos. Doch viele bleiben zurückhaltend: Reichweite, Ladeinfrastruktur oder Anschaffungspreis geben Anlass zur Sorge. Dieser Beitrag zeigt, was beim Kauf und Verkauf eines Elektrofahrzeugs zu beachten ist.
Die Reichweite entscheidet
Um eine akzeptable Reichweite im Stadtverkehr zu erreichen, sollten mindestens fünf bis acht kWh Batteriespeicher pro Tonne Fahrzeuggewicht vorhanden sein. Wie weit kann ein Elektroauto fahren? Diese Frage beschäftigt die meisten potenziellen Käufer. Herstellerangaben sind vorwiegend nicht hilfreich, da sie überwiegend höher sind als der tatsächliche Verbrauch. Eine einfache Faustregel zur Sicherheit beim Kauf: Hier verbraucht ein Kleinwagen im Winter etwa 20 kWh auf 100 Kilometer.
Hausbesitzer berechnen den Heimvorteil
Künftig sollen Schnellladestationen an Autobahnen für Langstrecken sorgen und ähnlich wie klassische Tankstellen all diejenigen in Ballungszentren bedienen, die über keine eigene Ladestation verfügen. Bis dahin ist das Laden zu Hause ein klarer Vorteil, der den Einstieg in ein Elektrofahrzeug einfach und kostengünstig macht. Im Gegensatz zu öffentlichen Ladestationen, die teure Schnellladegeräte einsetzen, verwenden erschwingliche Heimladepunkte Wechselstrom. Um Haus-Wechselstrom in Batterie-Gleichstrom umzuwandeln, muss ein sogenannter On-Board-Lader im Fahrzeug verbaut werden. Wer den 20-kWh-Akku des Autos für etwa 50 Kilometer laden will, muss mit einer Nutzung des 3,6-kW-Laders etwa vier Stunden einplanen. Die große Ladekapazität ist der Vorteil kleiner Akkus.
Von staatlichen Zuschüssen profitieren
Zwischen 1.000 und 2.000 Euro kostet eine gute und langlebige Typ-2-Heimwallbox mit angeschlossenem Ladekabel und oft Grund, seinen Tesla verkaufen zu wollen. Hinzu kommen die Kosten für den Anschluss, bei dem eine Fachfirma das Stromkabel vom zentralen Sicherungskasten bis zum Ladepunkt verlegt. Dieser definiert auch die maximale Anschlusslast beim Stromanbieter und Netzbetreiber. Außerdem sollten Nutzer einen Wartungsvertrag für die Ladestation mit einem Elektriker abschließen. Manche Landeszuschüsse betragen bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten. Die Investition steigert auch den Wert der Immobilie, die viele Jahre halten kann. Elektroautos sind nur etwas für Idealisten mit großem Geldbeutel? Dies gilt heute nicht mehr. Elektrofahrzeuge sind in der Anschaffung immer noch teurer als vergleichbare Verbrenner. Rechnet man die tatsächlichen Kosten pro Kilometer über fünf Jahre hoch, gleichen sich Elektrofahrzeuge und Verbrennungsmotor immer mehr an. Elektrofahrzeuge profitieren zudem von Subventionen wie 4.000 Euro Elektrobonus, Steuerbefreiungen, niedrigen Energiekosten sowie niedrigen Wartungs- und Reparaturkosten.
Batterien lohnen sich für Vielfahrer
Viele Hersteller bieten mittlerweile Akkumieten an. Das senkt den Anschaffungspreis. Wenn der Akku defekt ist oder zu schnell Kapazität hat, wird er vom Hersteller ausgetauscht. Wer jedoch viel mit einem Elektrofahrzeug fährt und plant, es lange zu nutzen, dann lohnt sich der Kauf einer Batterie. Wichtig ist, dass der Hersteller im Falle eines Defekts angemessene Garantien bietet. Das erhöht den Einstiegspreis, aber Nutzer müssen nicht jahrelang Komponenten nachkaufen.
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